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Seoul sieht Anzeichen für bevorstehenden Atomwaffentest Nordkoreas
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Die Welt
April 18, 2016
http://www.welt.de/newsticker/news1/article154476594/Seoul-sieht-Anzeichen-fuer-bevorstehenden-Atomwaffentest-Nordkoreas.html
Trotz verschärfte UN-Sanktionen arbeitet Nordkorea nach südkoreanischer Einschätzung mit Hochdruck an einem neuen Atomwaffentest. Es gebe Anzeichen, dass die Führung in Pjöngjang einen fünften Atomtest vorbereite, sagte die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye am Montag bei einer Kabinettssitzung in Seoul. Die Vorbereitungen seien schon in der "Endphase", meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Präsidentin Park sprach von "Provokationen", die der Norden vor dem für Mai geplanten Kongress der kommunistischen Regierungspartei inszenieren wolle. Es wird erwartet, dass sich der junge Machthaber Kim Jong Un zu diesem Anlass mit einem neuen Atomwaffentest zu profilieren versucht. Dies würde signalisieren, dass er dem starken internationalen Druck trotzt. Auch könnte ein gescheiterter Raketentest zum Geburtstag des verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung am vergangenen Freitag vergessen gemacht werden.
Nordkorea hatte erst im Januar eine Atombombe zu Testzwecken gezündet, es war der vierte Atomwaffentest des Landes. Dem schlossen sich mehrere Raketentests an. Die Tests verstoßen gegen Resolutionen der Vereinten Nationen. Der UN-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land. Über die Bedrohung durch Nordkorea sprechen noch in dieser Woche die Vizeaußenminister Südkoreas, Japans und der USA in Seoul.
Unterdessen bereiten mehrere Nobelpreisträger eine humanitäre Mission nach Nordkorea vor. Ende April könnten drei Preisträger aus Norwegen, Großbritannien und Israel für eine Woche in das abgeschottete Land fahren, um dort "stille Diplomatie" zu betreiben, kündigte die in Wien ansässige Friedensstiftung International Peace Foundation an.
Um "politische Stellungnahmen" solle es dabei nicht gehen, betonte die Stiftung. Geplant seien vielmehr Kontakte mit nordkoreanischen Studenten und Wissenschaftlern, "um einen Dialog anzustoßen, der zu einem breiteren Verständnis jenseits von Politik und Machtkalkül führen kann".
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